05.12.2021 - INNO on Tour
Inno on tour (III) - Nikolaus Ehlen, da war doch was….
Am Sonntag, 05.12. (Vorabend vom Nikolaustag) traf sich trotz schlechter Wettervorhersage eine kleine aber feine Gruppe in und vor der Kirche St. Marien um auf den Spuren des Nikolaus Ehlen zu wandern.
Rochus Ehlen (Enkel) des Velberter Ehrenbürgers Nikolaus Ehlen (1886-1965) wusste uns vieles zu berichten und einige Anekdoten hatte er gesammelt. Vielen Dank hierfür.
Nikolaus Ehlen wollte zunächst Priester werden, entschied sich dann aber für das Lehramt und wurde nach dem 1. Weltkrieg Lehrer in Velbert an dem Gymnasium, welches heute nach ihm benannt ist.
Die Notwendigkeit Wohnraum für Familien zu schaffen hat ihn viele Jahre bewegt und so sind Siedlergemeinschaften in der Dalbeck, in der Nähe vom Klinikum und in der Losenburg von ihm initiiert worden. Neben Wohnraum war ihm wichtig (er war Soldat im 1. Und 2. Weltkrieg und hat wohl auch schwierige Zeiten erlebt), dass ein großer Garten zur Verfügung stand, damit die Familie sich versorgen kann. Er entwickelte u. a. ein Punktesystem. Siedler mussten sich entsprechend ihrer Fähigkeiten für die Gemeinschaft einsetzten und so wurde Haus um Haus gebaut, welches Haus sie mal bekommen würden, stand nicht fest.
Mit den Nationalsozialisten hat er sich als friedensbewegter Mensch angelegt und wurde inhaftiert, verschmäht und beruflich herabgestuft.
Nach dem zweiten Weltkrieg nahm er sofort wieder seine Tätigkeiten auf und gründete unter anderem den heute noch bestehenden Bund deutscher Siedler.
Als er Ehrenbürger wurde, sollte er ein Geschenk bekommen. Stattdessen bat er die Stadt zwei Grundstücke für bedürftige Großfamilien zur Verfügung zu stellen. Dies ist dann auch geschehen. Bundespräsident Lübke verlieh ihm 1961 das Bundesverdienstkreuz. Bei einem Besuch soll er einen Mitarbeiter zur Sparkasse geschickt haben, denn diese hatten nicht damit gerechnet, so vielen Kindern zu begegnen, denn damals war es wohl üblich das der Präsident jedem Kind 5 DM beim Händeschütteln in die Hand drückte.
Wir besuchten das Gymansium, das Grab der Ehlens (Waldfriedhof) und die Siedlung Langenhorst.
Zum Glück war Olaf Pettau von Kolping dabei, so dass wir in St. Nikolaus (der Name ist sicher kein Zufall) einen Abschluss in dieser wunderschön ansprechenden Kapelle gestalten konnten.
Nächste Aktion: 02.01.2022 wir besuchen Velberter Krippen
Bis dann, Volker Seitz