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INNO-Kirche Velbert


Erneuerungsprozess der Pfarrgemeinde

Christen sollen „Licht der Welt“ sein, sagt Jesus in seiner berühmten Bergpredigt (Matthäus 5,14). Sie sollen beitragen, dass jeder Mensch in Würde leben kann, dass die ganze Gesellschaft von Werten wie Gerechtigkeit, Friede und Bewahrung der Schöpfung geprägt ist und dass Probleme gemeinsam gelöst werden. Doch funktioniert das heute noch? Befinden sich nicht alle Kirchen in der westlichen Welt im Sinkflug, zerrieben zwischen interner Reformverweigerung und externen gesellschaftlichen Veränderungen?

Das Pastoralteam und der Pfarrgemeinderat unserer katholischen Kirchengemeinde haben über die aktuelle Situation von katholischer Kirche in Velbert nachgedacht. Wir sind zum Schluss gekommen, dass wir nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern aktiv werden wollen. Wir brauchen eine professionelle Vitalisierung unserer Gemeinde, um jeden und jede einzelnen, aber auch unsere ganze Gemeinde leuchtend und anziehend zu machen. Dabei können wir auf positive Beispiele in unserer Pfarrei aufbauen, wir brauchen aber zusätzlich konstruktive Impulse von außen. Wir wollen von Kirchengemeinden lernen, die einen echten Turn-Around geschafft haben und die wieder wachsen!

Für diesen dreijährigen Prozess von 2021-2023 hat unsere Kirchengemeinde mit „Pastoralinnovation“ ein Institut aus Graz gewinnen können, das über langjährige Erfahrungen in der Begleitung von Gemeinden verfügt, die innovativ sein wollen und bereit sind, dafür engagiert zu arbeiten. Insofern wird es in diesen drei Jahren eine ganze Fülle von unterschiedlichen Veranstaltungen geben (Besuche durch Pastoralinnovation von Veranstaltungen vor Ort, Workshops, Arbeitsgruppentreffen, Treffen des Projekt-Leitungsteams etc.). Wir freuen uns auf Ihre Mitarbeit und Ihre Impulse.

Kontakt

Wir freuen uns über jede Art von Feedback und ermutigen Sie ausdrücklich dazu. Nutzen Sie dazu bzw. für Anmeldungen zu Veranstaltungen bitte die E-Mail-Adresse „Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.“ oder die Tel.Nr. 0175-53 38 84 4.
Ansprechpartner für das Projekt ist PR Punsmann.

INNO-Blog


1.6.2023 - Konsument:innen zu Engagierten machen

Im Frühjahr finden in vielen Kirchen traditionelle Feiern statt, im katholischen Bereich Erstkommunion und Firmung, im evangelischen Bereich die Konfirmation. Allen Abbrüchen zum Trotz beteiligen sich nach wie vor überdurchschnittlich viele Familien an der Vorbereitung und der Feier dieser volkskirchlich geprägten Ereignisse. Man könnte auch sagen: Sie geben dadurch ihrer Kirche eine Chance!

Wie lässt sich diese Chance gut nutzen, damit mehr Menschen die Lebensrelevanz von Glaube und Glaubensgemeinschaft neu entdecken können? Viele Gemeinden jammern, dass sie kaum mehr ausreichend Ressourcen haben, um diese wiederkehrenden Prozesse qualitätsvoll durchzuführen. Eine Schere hat sich aufgetan zwischen den realen Möglichkeiten und den zunehmenden Ansprüchen einer konsumorientierten Gesellschaft. Außerdem lassen sich kaum nachhaltige Wirkungen erkennen, und diese relative Erfolglosigkeit verstärkt die Frustration vieler bemühter Engagierter.

Bei unseren Vitalisierungskursen für Gemeinden helfen wir, solche wiederkehrenden Prozesse zu innovieren. Wie kann mit weniger Aufwand mehr Wirkung erreicht werden? An welchen Wirkungen würde man erkennen, dass man gute Arbeit geleistet hat? Was würde allen Beteiligten ein Lächeln ins Gesicht zaubern?

Der Königsweg lautet aus unserer Sicht: Weg vom Konsumismus! Machen Sie aus Betroffenen Beteiligte. Aber wie? Nicht mit sanftem oder autoritärem Druck, nicht durch noch mehr Formalitäten oder vergebliche Programme. „Like Jesus“, lautete einmal die doppeldeutige Botschaft der Österreichischen Pastoraltagung. Wie Jesus sowohl den Kindern und Jugendlichen als auch ihren Familien, Freund:innen und Pat:innen liebevoll begegnen.

„Freiwillig, attraktiv und gemeinsam“ – so formulierte ein Pfarrer diese Haltungen.

Unterschätzen Sie nicht, was die offene Einladung zur gemeinsamen Gestaltung auslösen kann. Wie erfüllend es für Menschen ist, wenn sie sich gebraucht und wertgeschätzt erleben. Dafür einen passenden Rahmen zu schaffen, ist wahre Führungsarbeit – good leadership – like Jesus!

Dr. Georg Plank, Pastoralinnovation
Webseite: www.pastoralinnovation.org


 

Gisbert Punsmann, PR

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25.5.2023 - Zu fleißig?

Wie oft haben sie faule Menschen erlebt? Und wie oft passiert es, dass Menschen zu fleißig sind? In unserer Leistungsgesellschaft scheint die zweite Frage paradox zu sein, denn auch wenn jüngere Generationen sich zunehmend dem übertriebenen Leistungsethos älterer Menschen verweigern, gilt Fleiß nach wie vor als erstrebenswert und wird sozial belohnt und bewundert. Wie uns das Wertequadrat von Schulz von Thun lehrt, kippt jedoch oft das Gute durch Übertreibung ins Negative. Fleiß ist gut, aber zu viel Fleiß?

Die Übertreibung von Fleiß und Leistungsbereitschaft führt nicht nur leicht zu Überlastungssyndromen mit massiven gesundheitsgefährdenden körperlichen und seelischen Problemen. Sie wirkt außerdem auf potentiell Engagierte oft abschreckend nach dem Motto: Ich will schon etwas tun, aber nicht so viel!

Bei zu fleißigen Menschen beobachten wir nicht selten Unzufriedenheit, Unfreundlichkeit und Unruhe. Sie finden kaum Zeit für echte Muße, also zweckfreie Zeiten des unbekümmerten Daseins, wie es Kinder uns lehren können. Solche Zeiten sind aber unerlässlich für Ausgeglichenheit, Kreativität und Innovation.

Immer wieder empfehle ich fleißigen Menschen, ihre Arbeiten in kleinere Pakete zu portionieren und so handhabbarer zu machen. Wenn eine Einrichtung zum Beispiel einen Newsletter machen will, lassen sich leichter Mitwirkende finden, wenn es heißt: Wer kann gute und lesbare Texte verfassen? Wer kann fotografieren? Wer kann layouten? Wer kann eine Datenbank aufbauen und/oder verwalten? Wer kennt sich mit Datenschutz aus und entwickelt das An- und Abmeldesystem? Wer ist gut vernetzt und sammelt Ideen, Inhalte und Angebote?

Fallen Ihnen Beispiele aus Ihrem Bereich ein, wo sich klassische Arbeitsteilungen bewährt haben?

Dr. Georg Plank, Pastoralinnovation
Webseite: www.pastoralinnovation.org


 

Gisbert Punsmann, PR

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18.5.2023 - Andere stark machen

Natürlich spielt bei der Frage neuer Engagierter Leadership eine große Rolle. Was aber macht bei aller Unterschiedlichkeit eine gute Führungskultur aus? Egal, ob ich mich von Studien wie „Good to Great“ von Jim Collins oder den Erkenntnissen der Natürlichen Gemeindeentwicklung oder dem Vorbild Jesu inspirieren lasse, kristallisiert sich ein gemeinsamer Faktor heraus: Gute Leiter:innen machen andere stark! Sie tun alles, um Menschen in ihrem Umfeld dabei zu unterstützen, ihre Talente herauszufinden und zu entwickeln. Sie glauben daran, dass auch in scheinbar gescheiterten Existenzen gute Seiten schlummern, die mit Empathie, Konsequenz und passenden Rahmenbedingungen geweckt werden können.

Viele Menschen glauben nicht nur nicht an Gott, sondern auch nicht an sich selbst. Sie trauen sich wenig zu oder halten sich vorschnell für Versager, nur weil sie bereits öfters im Leben gescheitert sind. Wer gibt ihnen eine neue Chance? Wie gelingt es, sie vom Weg der Frustration und Resignation abzubringen und ihnen neues Selbstbewusstsein zu schenken?

Unterschätzen Sie nie, was das Gefühl, gebraucht zu werden, bei vielen Menschen auslösen kann. Fragen Sie nicht zuerst, wofür Sie jemand brauchen, sondern welches Engagement einem konkreten Menschen helfen kann, sich selbst besser kennen und lieben zu lernen.

Wer die richtige Mischung aus Unter- und Überforderung findet, wer andere nicht nur als Erfüllungsgehilfen der eigenen Projekte sieht, sondern ihnen einen Freiraum eröffnet, eigene Ziele und Visionen zu entwickeln und umzusetzen, ist meiner Meinung nach in der Spur Jesu, der aus „normalen“ Fischern „Menschenfischer“ gemacht hat.

Dr. Georg Plank, Pastoralinnovation
Webseite: www.pastoralinnovation.org


 

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11.5.2023 - Wie können wir helfen?

Der „Teamer-Circle“ hilft, aus begeisterten Teilnehmer:innen Leute zu finden, die sich gerne selber engagieren wollen. Um völlig neue Menschen zu finden, ist die Frage „was tust du gerne, wofür brennst du?“ handlungsleitend. Heute möchte ich einen dritten Weg vorstellen. Auch mit dieser Möglichkeit haben wir in der DSG (Diözesansportgemeinschaft) der Katholische Kirche Steiermark gute Erfahrungen gemacht.

Dabei geht es darum, Gruppen und Initiativen in der Verwirklichung ihrer eigenen Träume und Ziele zu unterstützen. So können zum Beispiel traditionelle kirchliche Verbände durch geeignete sportliche Aktivitäten leichter neue Mitglieder gewinnen. Oder kleine Gruppen, die eine bestimmte Sportart ausüben wollen, finden in der DSG einen passenden Trägerverein. So müssen sie sich nicht mit formalen Aspekten herumschlagen, sondern können sich auf das konzentrieren, was ihnen Spaß macht. Auf diese Weise ist die DSG zur Plattform neuer, oft junger Initiativen geworden, die auf ihre Weise wiederum frischen Wind in unseren Verein bringen.

Gemeinsam machen wir uns auf eine Entdeckungsreise, was wir unter Sport für Körper, Geist und Seele verstehen, welches Menschenbild uns prägt und wie in gemeinsamen sportlichen Aktivitäten Spuren Gottes zu finden sind.

In diesem dritten Ansatz versuchen wir, das im Blog vom 29.3.2023 Beschriebene auf unsere Weise umzusetzen: Wie können wir euch helfen, eure Träume zu realisieren?

Dr. Georg Plank, Pastoralinnovation
Webseite: www.pastoralinnovation.org


 

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4.5.2023 - Was tust du gerne?

Neben dem Teamer-Circle, den ich im letzten Blog beschrieben habe, wollen wir in der DSG (Diözesansportgemeinschaft) der Katholischen Kirche Steiermark auch auf neue Menschen zugehen. Handlungsleitend ist die Wahrnehmung von Menschen, die in irgendeiner Weise Begeisterung für Sport, Bewegung oder Naturerfahrung zeigen. Beim Versuch, über die DSG ins Gespräch zu kommen, wollen wir echtes Interesse für den konkreten Menschen zeigen, für seine Leidenschaft und die Werte, die sich in diesen zeigen. Wenn wir spüren, dass eine vertrauensvolle Beziehung entsteht, fragen wir: „Kannst du dir vorstellen, deine Leidenschaft mit anderen zu teilen? Möchtest du bei uns mitwirken?“

Natürlich sind die konkreten Handlungsfelder für Engagement in jeder Organisation unterschiedlich. Bei uns ist das zentrale Thema der Sport, ob für Sportliche oder „Unsportliche“. Entscheidend ist jedoch, nicht nur von den eigenen Bedarfen auszugehen („wir brauchen eine:n Schilehrer:in, oder eine:n Firmgruppenleiter:in oder eine:n Pfarrcafébetreuer:in etc.), sondern von der Leidenschaft eines Menschen: Was tust du gerne? Wofür brennst du? Wo würdest du gerne einen Beitrag leisten?

Dahinter steht die Überzeugung, dass wir jemandem etwas Gutes tun, wenn wir ihn oder sie zum Engagement einladen. Denn empathisches Engagement für andere „zahlt sich aus“, wie Joachim Bauer es in seinem Buch „Das empathische Gen“ eindrucksvoll beschrieben hat (vgl. den Pfingstkalender 2022). Der oder die Gebende wird selbst beschenkt und erfährt Sinn und Erfüllung – oft mehr als man gegeben hat!

Daher heißt es auf den Sujets unserer Engagementoffensive auch nicht „wir suchen … “ sondern „finde uns“!

Dr. Georg Plank, Pastoralinnovation
Webseite: www.pastoralinnovation.org


 

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27.4.2023 - Teamer-Circle

Seit vier Jahren bin ich ehrenamtlicher Obmann der DSG (Diözesansportgemeinschaft) in der Katholischen Kirche Steiermark. Was neue Engagierte betrifft, sehen wir uns mit den gleichen Fragen konfrontiert wie viele Vereine oder Pfarrgemeinden. Mit dem sogenannten „Teamer-Circle“ nutzen wir ein Werkzeug, das zu einem positiven Kreislauf führen soll. „Teamer“ nennen wir übrigens alle, die in irgendeiner Weise bei uns engagiert sind.

Im ersten Schritt unterstützen wir alle derzeit aktiv Engagierten mit dem Ziel, ihre Motivation und ihre Kompetenz zu steigern. Denn begeisterte Teamer werden bestehende Angebote laufend verbessern und so auch mehr Teilnehmer:innen begeistern. Die Erfahrung zeigt, dass aus dieser Gruppe zufriedener Teilnehmer:innen immer wieder welche fragen, ob sie auch mitwirken können. Sie bieten sich also als neue Teamer an, denn: „Es war so schön, könnte ich da auch mitmachen?“ Natürlich kann man potentielle Teamer auch direkt ansprechen: „Kannst du dir vorstellen, aktiv bei uns mitzumachen?“

Für alle Neueinsteiger:innen haben wir einen Weg vom Interesse zum konkreten Einsatz entwickelt, der auf ihre individuelle Biografie Rücksicht nimmt, ihnen den DSG-Spirit nahebringt und sie beim Umsetzen von Projekten und Aktivitäten unterstützt. So schließt sich der Teamer-Circle.

Wie erfolgreich wir damit sein werden, werden die kommenden Jahre zeigen.

Dr. Georg Plank, Pastoralinnovation
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20.4.2023 - Den göttlichen Funken wachküssen

Kennen Sie die Langzeitstudie des Gallup Instituts zur Frage, wie man „die Besten“ gewinnen, an sich binden und produktiv halten kann? Aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen habe ich in meinen Leitungsaufgaben sehr profitiert. Es gelang mir, besser zu verstehen, welcher Führungsstil und welche Rahmenbedingungen dazu führten, dass meine Mitarbeiter:innen zufriedener waren und größere Leistungen erbrachten. Sowohl ihre intrinsische Motivation als auch ihre fachlichen Kompetenzen nahmen zu. Gleichzeitig bewarben sich auf Stellenausschreibungen immer mehr hochtalentierte Menschen, weil es sich herumsprach, dass in unserem Arbeitsbereich eine gute Kultur vorherrschte.

Heißt das, die „Richtigen“ sind automatisch die „Besten“? Eine müßige Frage, außer man hat klare Bewertungskriterien. Und auch dann ist kein:e einzelne:r in jeder gefragten Kategorie der oder die Beste.

Jesus hat Versagern eine neue Chance gegeben. Die Aposteln, denen es nicht gelungen war, ihre Absichten in der Krise auch umzusetzen, bekommen einen neuen Anfang geschenkt. Nicht nur das, sie treten quasi das Erbe Jesu hier auf Erden an. Sie sollen von nun an sicht- und erlebbar machen, was bisher durch Jesus sicht- und erlebbar geworden ist: Dass jeder Mensch von Gott bedingungslos geliebt ist, dass jeder die gleiche Würde besitzt, ja, dass in jedem Menschen ein göttlicher Funke glimmt, den es wachzuküssen gilt.

Dr. Georg Plank, Pastoralinnovation
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13.4.2023 - Personalpolitik Jesu

Heute in der Osterwoche 2023 lassen Sie mich der Frage nachgehen, wie Jesus mit der Schlüsselfrage „Engagierte“ umgegangen ist. Wir wissen, dass er viele Frauen und Männer zur Nachfolge gerufen hat und ihm tatsächlich auch viele gefolgt sind. Finanziell haben ihn wohlhabende Frauen unterstützt. Symbolisch für das ganze Volk Israel hat er zwölf Männer zu Aposteln berufen. Diese gelten traditionell als die Vorgänger der Bischöfe.

Doch hat Jesus die Richtigen ausgewählt? Die österlichen Bibellesungen lassen da schwere Zweifel aufkommen. Vor allem die Zwölf werden durchgehend als Versager dargestellt. Als sich die Lage zuspitzte, gelobten sie zwar ewige Treue, ja, sie waren bereit, mit Jesus bis in den Tod zu gehen. Aber diesen großmäuligen Worten folgten weniger großartige Taten: Judas lieferte ihn aus, Petrus verleugnete ihn und alle ergriffen bei Jesu` Verhaftung das Hasenpanier. Unter dem Kreuz standen nur drei Frauen zu ihm – mit Ausnahme des Jünglings im Johannesevangelium.

Nach seiner Auferstehung geschieht das Unglaubliche: Jesus wechselt sein Team nicht aus, er verzeiht seinen Jüngern und macht mit diesen Versagern weiter! Er zeigt sich ihnen als der wahre Herr des Lebens, verspricht ihnen seinen Geist und bevollmächtigt sie, ab sofort als seine Kirche das zu tun, was sie bei ihm erlebt und gelernt haben: die Frohe Botschaft zu verkünden durch Lehren, Heilen, Befreien, Aufrichten und so dem Reich Gottes den Weg zu bereiten.

Achtung Cliffhänger: Warum Jesus so gehandelt hat, thematisiere ich im nächsten Blog.

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6.4.2023 - Engagierte als Schlüsselfaktor

Was brauchen Firmen, Vereine, Organisationen oder Kirchen am dringendsten? Wovon hängt es ab, ob sie erfolgreich unterwegs sind? Was ist der wichtigste Schlüsselfaktor? Sind es die Produkte, Dienstleistungen oder Angebote? Ist es die herausragende Qualität derselben? Sind es die finanziellen Mittel oder sonstige materielle Ressourcen? Oder hängt alles von einer zündenden Vision und stringenten Strategie ab? Oder sind die Führungskräfte der entscheidende Faktor?

All das ist wichtig und darf nicht unterschätzt werden. Letztlich halte ich es mittlerweile für die zentrale Frage, ob es gelingt, dass die richtigen Menschen sich bereit erklären, ihre Zeit und ihre Talente einzubringen. Ob sie Mitarbeiter:innen oder Engagierte genannt werden, ob sie haupt- oder ehrenamtlich mitwirken, das ist sekundär. Entscheidend ist, ob diese Menschen sich wie Glieder eines Leibes zusammenfügen oder wie die Musiker:innen eines Orchesters – jede:r mit den individuellen Fähigkeiten, dem eigenen Charakter und den spezifischen Möglichkeiten. Vielfalt in Einheit, das führt zu einem gesunden Organismus, zu einem begeisternden Konzert oder zu einem unschlagbaren Sportteam.

Wenn diese These stimmt, sollte man fragen: Haben wir bereits die richtigen Engagierten? Was meinen wir mit „richtig“? Wie würden wir den Ist-Zustand beurteilen und wie können wir diesen Schlüsselfaktor (noch) besser verwirklichen?

In der kommenden Blogstaffel werde ich diese Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Wie immer bin ich gespannt auf Ihre Erfahrungen und Rückmeldungen!

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30.3.2023 - Wie können wir euch helfen?

Häufig klagen kirchlich engagierte Menschen, dass sie kaum mehr junge Leute in ihrer Gemeinde haben und dass es zunehmend schwerer geworden ist, der drohenden Überalterung etwas entgegenzusetzen. Hinter diesen Klagen nehme ich viel Enttäuschung, Leid und Frustration wahr. Manchmal wirken solche Aussagen auch wie bloßes Jammern mit geringer Bereitschaft, sich tatsächlich auf die Lebenswelt, die Einstellungen und Fragen junger Menschen einzulassen. Man sucht halt Nachfolger:innen, die das eigene Werk fortsetzen sollen, bevorzugterweise so, wie man es selbst jahrzehntelang gemacht hat.

Wo jedoch ein ernsthaftes Interesse für junge Menschen besteht und der Wille, eine Atmosphäre zu schaffen, die für junge Menschen attraktiv sein könnte, gebe ich oft folgende Tipps:

  1. Bemüht euch, in eurer Gemeinde herauszufinden, in welchen Bereichen es engagierte junge Menschen gibt, ob in der Musik, im Sport oder in neuen Protestbewegungen

  2. Im zweiten Schritt versucht, mit jungen engagierten Menschen in Kontakt zu kommen mit dem Ziel, sie und ihr Engagement besser zu verstehen - ihre Motive, ihre Freuden und Sorgen.

  3. Im dritten Schritt sollte das freundliche Angebot gemacht werden: „Wie könnten wir euch als Pfarrgemeinde unterstützen? Was braucht ihr konkret?

 

Um das an einem Beispiel festzumachen: In Graz gibt es seit Jahren eine sehr engagierte Gruppe von Fridays for Future. Vermutlich gibt es daher in jeder der 40 Pfarrgemeinden engagierte junge Menschen, mit denen man ins Gespräch kommen könnte.

Vermutlich würden sich diese Menschen freuen, wenn sie zum Beispiel Ihre Anliegen in kirchlichen Medien bekannt machen könnten oder wenn sie im Rahmen von Gottesdiensten das Wort ergreifen könnten. Oder wenn sie bei Gruppen referieren und Möglichkeiten der Mithilfe vorschlagen könnten. Oder vielleicht brauchen sie einen beheizten Raum, wo sie sich treffen können? Oder Sie freuen sich darüber, wenn man für ihre Anliegen betet.

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23.3.2023 - Gemeinden mit Profil

Im gesamten deutschen Sprachraum finden in den verfassten Kirchen Strukturreformen statt. Meist werden dabei mehrere lokale Kirchen zu einem Verband oder zu einer rechtlich neuen Pfarrei oder Gemeinde zusammengeschlossen. Hintergrund sind der zunehmende Mangel an Priestern, Pastor:innen und anderen hauptamtlichen Mitarbeiter:innen, die Rückgänge bei den Mitgliederzahlen, den freiwillig Engagierten und den durchgeführten Aktivitäten und in den letzten Jahren auch der wirtschaftliche Druck durch geringere Einnahmen.

In unserer Arbeit mit betroffenen Gemeinden fragen wir immer, welche Chancen eine solche Veränderung in sich bergen könnte. Eine Möglichkeit ist, dass die Teilgemeinden einer neuen großen Gemeinde sich fragen: In welchem Bereich wollen und können wir ein spezielles Profil ausbilden? Wo haben wir eine gute Tradition, die passende Infrastruktur und v.a. kompetente Engagierte, sodass wir ein qualifiziertes Angebot über unsere Gemeinde hinaus für alle entwickeln könnten? Worauf wollen wir uns also fokussieren?

Beispiele für eine derartige Profilbildung sind:

  • eine Familienkirche, die angefangen von der Infrastruktur und baulichen Gestaltung über die liturgischen, gemeinschaftlichen und diakonalen Angebote bis zu Bildungsveranstaltungen für alle Familien mit Kindern eine attraktive Atmosphäre und ein professionelles Umfeld bietet

  • eine Sozialkirche, die speziell den Blick auf Menschen richtet, die in irgendeiner Weise von Not betroffen sind und dafür geeignete Angebote entwickelt, auch in Kooperation mit professionellen Organisationen

  • eine Jugendkirche, die für und mit jungen Menschen neue Formen des Kircheseins in großer Freiheit entwickelt und umsetzt

  • eine Meditationskirche, die auf Menschen fokussiert, denen Stille, Meditation und Kontemplation, geistliche Begleitung oder verschiedene Formen von Exerzitien besonders wichtig sind. Auch hier geht es sowohl um liturgische Formen als auch um passende Möglichkeiten der Gemeinschaftsbildung und Vernetzung.

  • eine Kunstkirche, die für Künstler:innen einen Ort des Austausches, der Präsentation und der Praxis bietet und dabei auch mit anderen Playern im Bereich Kunst und Kultur Vernetzung wagt

  • …?

Bedeutet das, dass eine Gemeinde nur diesen Schwerpunkt setzt oder andere Gemeinden in diesem Bereichen dann nichts tun dürfen? Natürlich nicht! Die Chance lebt aber, dass jede Gemeinde ein für sie passendes Profil entwickeln kann mit der Bereitschaft, dieses so zu qualifizieren, dass es über ihre Grenzen hinaus zu strahlen beginnt. Gleichzeitig werden Teilgemeinden entlastet, weil sie nicht mehr alles für alle machen müssen. Dass Orte mit Profil auch eine spezifische Ausstrahlung für bestimmte Zielgruppen entwickelt, macht diese Gemeinden auf besondere Weise zukunftsfähig und lebendig.

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16.3.2023 - Gratifikationen für Engagierte

„Engagement before attendance“, also Engagementförderung vor dem Starren auf die bloßen Besuchszahlen lautet die Devise bei vielen wachsenden Gemeinden. Engagement schafft Identifikation, ermöglicht eine Vielfalt von Angeboten und macht Freude! Immer mehr kirchliche Initiativen und Gemeinden spüren jedoch, dass sich die Bereitschaft zum Engagement verändert. Kirchliche Verantwortliche reagieren mit Initiativen zur Professionalisierung von Ehrenamt und freiwilligem Engagement. Dabei kann man viel von nichtkirchlichen Organisationen lernen, die ebenfalls vom guten Miteinander hauptamtlich angestellter und freiwillig aktiver Menschen abhängig sind.

Die grundsätzliche Unterscheidung, dass angestellte Mitarbeiter:innen für ihre Leistung bezahlt bekommen während freiwillig Engagierte nicht monetär entlohnt werden, halte ich für eine wichtige Orientierung. Dennoch gibt es legitime und vernünftige Zwischenvarianten, die im Einzelfall eine Ausnahme von der Regel rechtfertigen.

Darüber hinaus halte ich es für sinnvoll, in der deutschsprachigen Kirchenwelt stärker zwischen zahlenden und engagierten Mitgliedern zu differenzieren, auch dann, wenn es um das liebe Geld geht. Warum nicht bereits vorhandene Ideen und Varianten sammeln, wie engagierte Menschen auch mit monetären Incentives motiviert werden können? Welche davon sinnvoll sind und keine negativen Nebenwirkungen entwickeln, muss im Einzelfall geprüft werden.

Ich nenne drei Maßnahmen, wo sich vertieftes Nachdenken lohnt:

  1. Ermäßigungen bei Fortbildungen vor allem im Bereich der Persönlichkeitsbildung und der sogenannten soft skills, v.a. solchen, die Engagierten nicht nur in ihrem konkretenTätigkeitsbereich zu Gute kommen, sondern auch in ihrem sonstigen persönlichen und beruflichen Leben

  2. Regelmäßige kreativ und herzlich gestaltete Treffen oder Ausflüge, die ausschließlich der Beziehungspflege und dem guten Miteinander aller Engagierten dienen

  3. Last but not least: Ermäßigungen bei der Kirchensteuer oder beim Kirchenbeitrag, die durch ein Punktesystem fair gestaffelt sind.

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23.2.2023 - Wo sucht, wer sucht?

Viele Studien zeigen, dass der Wunsch nach Orientierung im religiösen und spirituellen Bereich entgegen vieler Prognosen nicht abgenommen hat. Verlagert haben sich allerdings die Orte bzw. die Handlungsfelder, wo suchende Menschen suchen. Das hat mit dem Vertrauensverlust verfasster Kirchen zu tun, aber auch mit Pluralisierung und Digitalisierung der Gesellschaft und anderen Faktoren.

Was müsste geschehen, damit suchende Menschen wieder verstärkt in Kirchen suchen? Ich kenne viele Initiativen, die sich proaktiv, empathisch und professionell genau darum bemühen, sei es in neuen Gottesdienstformen, in lebensdienlichen Bildungsangeboten oder in prophetischem Engagement für Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.

Traurig stimmt mich, dass viele Menschen in ihrer lokalen Kirchengemeinde geistlich verhungern und verdursten. Ein Drittel der in den USA getauften Katholik:innen hat zu einer anderen Kirche gewechselt. Der Hauptgrund: Sie wollten geistlich stärker herausgefordert, trainiert und unterstützt werden! Das heißt, sie suchten die „enge Tür“.

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass in den Evangelien oft die eigenen Jünger Jesu von bestimmten Menschen abhalten wollten? Von den Zöllner und Sündern, von den Frauen und Kindern, von den Andersgläubigen und Ausländern.

Offenbar müssen wir, die sich als Jünger:innen Jesu fühlen, extrem vorsichtig sein. Als „Insider“ glauben wir oft zu wissen, was „Outsider“ suchen und wünschen. Wir sollten sensibler werden, besser hinhören und achtsamer Angebote entwickeln, die tatsächlich den Weg bereiten für Gott in die Herzen aller Menschen.

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9.2.2023 - Mitgliederbeziehung neu gestalten

Es ist absolut unverständlich, dass in Deutschland und in Österreich mit den Mitgliedern der großen Kirchen weder regelmäßig noch persönlich Kontakt gehalten wird. Haben nicht alle Mitglieder das Recht auf seriöse Information über die Aktivitäten, aber auch die internen Prozesse ihrer Kirchen? Und haben nicht alle Mitglieder das Recht, bei entscheidenden Fragen ihre Meinung einzubringen und auf geeignete Weise mitzubestimmen? Offensichtlich sehen das die Leiter:innen der Kirchen nicht so. Mir ist nicht bekannt, dass jedes Mitglied genauso detailliert und personalisiert kontaktiert wird wie es in Österreich zum Beispiel durch die Kirchenbeitragsvorschreibung der Fall ist. Man leistet sich ein aufwendiges Kommunikationssystem, nur um die Mitglieder daran zu erinnern, Ihren Pflichtbeitrag zu zahlen. Es gibt jedoch kein vergleichbares System, um sie über die Leistungen, Angebote und Gratifikationen zu informieren; geschweige denn sie einzuladen, sich bei zukunftsrelevanten Themen der von ihnen finanzierten Organisation mit ihrer Meinung einzubringen.

Genau das ist aber nicht nur aus pragmatischen Gründen ein Gebot der Stunde, sondern auch aus theologischen. Meint nicht das viel gepriesene „synodale Prinzip“ genau das? In allen Kirchen gab es von Anfang an Formen der Beteiligung, die heute, in einer aufgeklärten, demokratischen und pluralen Gesellschaft, die Basis für echte Partizipation bilden könnten. Das Killerargument, „Kirche ist keine Demokratie“ beziehungsweise „über den Glauben kann man nicht abstimmen“ gilt hier nicht! Im Gegenteil: Die vielfältige synodale Tradition bietet Möglichkeiten, das theologische Axiom vom „sensus fidelium“, vom „Gespür aller Gläubigen“, tatsächlich ernst zu nehmen.

Heute ermöglichen die modernen Kommunikationsmittel eine regelmäßige, dialogische und leistbare Pflege der Beziehung zwischen allen Mitgliedern und ihren Kirchen. Worauf warten wir noch?

Dr. Georg Plank, Pastoralinnovation
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