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St. Joseph

Friedrichstraße 316, 42551 Velbert

Chronik

Die Chronik der Pfarrgemeinde St. Joseph beginnt eigentlich schon lange, bevor es eine Pfarre St. Joseph gibt. Schon im Jahre 1899 fasst der Kirchenvorstand der Velberter Pfarrgemeinde (es gab ja damals nur diese, nämlich St. Marien), auf Anraten des Pfarrers Franz Welter den Beschluss, die jährlichen Überschüsse der Kirchenkasse (so etwas gab es damals offenbar noch), zu einem Baufonds für die Errichtung einer zweiten Kirche anzulegen. Nachdem, so berichtet die damalige Chronik, die Genehmigung hierzu, seitens der königlichen Regierung erteilt ist, werden die Überschüsse, wie geplant, zinsbar angelegt, um zu geeigneter Zeit ein passendes Grundstück erwerben zu können.

Im Februar 1900 beschließt der Schulvorstand des Stadtverordnetenkollegiums, ein Grundstück an der Südstraße „zwecks Erbauung einer zweiten katholischen Schule“ anzukaufen, weil die katholischen Kinder der Oberstadt zu dieser Zeit vorläufig in der evangelischen Schule an der Bahn (das war das alte Gebäude an der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße / Berliner Straße und Mettmanner Straße), untergebracht sind. Der Kirchenvorstand reagiert auf diesen Beschluss mit der Bemerkung: „Eine katholische Schule hat die Oberstadt, eine katholische Kirche soll ihr nicht vorenthalten werden.“

Schon am 18. März 1900 wird durch Gutachten des Kölner Diözesanbaumeisters Renard und durch den Kirchenvorstand festgestellt, dass die Marienkirche weder durch Umbau noch durch sonstige Erweiterung den Bedürfnissen der Zeit angepasst werden kann und daher der Bau einer zweiten Kirche an geeigneter Stelle erforderlich ist.

WIE GESAGT; SO GETAN: An der verlängerten Friedrichstraße kann ein passendes Grundstück von Herrn Johann Rüsenberg zum Preis von 46.000 Mark erworben werden. Am 7. Februar 1902 überreicht Bürgermeister Thomas dem Pfarrer die, vom 29. Januar datierte, Genehmigung, mit der die königliche Regierung dem Grundstückskauf ebenfalls zustimmt. Natürlich hat die Kirche in der kurzen Zeit von 1899 bis 1902 nicht so viel Überschuss machen können, dass das für den Kauf des Grundstückes erforderliche Kapital bereits vorhanden ist. Zunächst wird also bei der Landesbank in Düsseldorf eine Anleihe beschafft, die später aus verschiedenen Sammlungen und Schenkungen zurückgezahlt werden soll. So sammeln zum Beispiel die Jungfrauen der Gemeinde bis zur Grundsteinlegung der Kirche 3.000 Mark. Der Bonifatiusverein der Diözese vermittelt drei Schenkungen, die zusammen 14.000 Mark betragen. Später kommt noch eine Stiftung über 4.400 Mark hinzu. Auch die Diözese steuert aus Kollekten noch einmal 1.000 Mark bei.

Am 15. Januar 1905 trifft die ministerielle Genehmigung zum Neubau der Kirche, nach den Plänen des Diözesanbaumeisters Renard, ein. Am 17. April 1905 werden die Erd- und Mauerarbeiten zum Preis von 17.851 Mark an den Bauunternehmer Becker aus Velbert vergeben. Ach könnte man doch heute noch für diesen Preis bauen. Am 16. Mai 1905 wird der Erste Spatenstich vollzogen. Der Chronist von St. Marien schließt das Kapitel „zweite Kirche“ mit den Worten:

„Möge das herrliche Bauwerk glücklich vollendet werden zur Ehre GOTTES und zum Segen der ganzen Gemeinde.“ „DAS WALTE GOTT!“